So faszinierend und bereichernd es ist, einen schönen, kraftvollen Bogen aus einem Stück Holz zu bauen- so ist er dennoch „nur“ Mittel zum Zweck. Denn der Pfeil ist das Medium, das wir auf den Weg zum Ziel schicken und im besten Fall aus dem „Gold“ ziehen können. Und das Verrückte ist, dass es einfacher ist mit einem mittelmäßigen Bogen, aber den dazu passenden Pfeilen das Ziel zu treffen, als mit einem erstklassigen Bogen aber nicht passenden Pfeilen.
Also lasst uns auch gleich noch ein paar geeignete und gerne auch schöne Pfeile bauen. Immerhin brauchen wir nicht, wie beim Bogen bei „Null“ anfangen, sondern können uns hier auf dem Zubehörmarkt bei versierten Manufakturen bedienen. Wir besorgen uns von vornherein geeignete Schäfte, die im so genannten „Spine“ und Gewicht nahe beieinander liegen. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit Fichte und Kiefer gemacht. Kiefer mag etwas stabiler, aber dafür auch schwerer sein. Daher nehme ich persönlich sehr gern Fichte, entweder in 5/16“ oder 11/32- das ist mehr Geschmackssache als technisch begründet, es sei denn jemand möchte Material für schwere Bögen (>60lbs. Auf 28“) haben. Neuerdings habe ich erste Erfahrungen mit getaperten Schäften gemacht, das bedeutet die Schäfte verringern kontinuierlich ihren Durchmesser von der Pfeilspitze zum Nock, z.B. von 11/32“ auf 5/16“ am Nock.
Das ist natürlich in Eigenregie recht aufwendig, vor allem beim genannten Ziel, eine gleichmäßige Pfeilgruppe herzustellen. Einfacher ist es, sich auch hier direkt im Markt zu orientieren.
Sehr gute Erfahrungen habe ich dabei mit den Schäften von www.superschaft.de gemacht und breche hier mal eine Lanze für das kleine, aber feine Familienunternehmen. Nicht zuletzt der ökologische Aspekt passt in die heutige Zeit, denn die Hölzer kommen ausschließlich aus der süddeutschen und alpinen Region.
Und wir haben immer noch genügend Arbeit, um freudvoll selbst Hand anzulegen, denn die Schäfte müssen geölt, vielleicht auch farblich gebeizt und auf passende Länge abgeschnitten werden. Das Gewinde für die Pfeilspitze und anschließend die Pfeilspitze, oder der Adapter angebracht werden.
Dann die Federn ausgeschnitten und auf dem Schaft fixiert werden- entweder standardmäßig geklebt, oder nach meiner erlernten „3-Hand-Wickelmethode“. Eventuell soll noch ein Cresting aufgebracht werden. Also- wer will denn dann noch Carbon schießen?
Theorie und Praxis – den richtigen Spine für sich und den eigenen Bogen ermitteln
Welche Hölzer eignen sich besonders gut- worauf legen wir besonderen Wert
Im Laufe des Kurses gebe ich Anleitung zum Bauen von Holzpfeilen mit Ausschneiden/Stanzen von Federn. Dazu zeige ich auch eine spezielle Wickeltechnik, mit der die Federn ohne Klebung mit einem Faden auf den Schäften fixiert werden.
(Wir brauchen dazu „drei Hände“ - darum bitte mit Hose und Gürtel kommen ;-) - alles weitere erkläre ich vor Ort)
Das ist eine sehr effektive, aber auch ästhetisch ansprechende Methode, unabhängig von "schwerem Gerät" Pfeile zu befiedern. Auch das Thema Pfeile spleißen werde ich ansprechen und zeigen- können wir nur nicht in der Anzahl herstellen, weil die Spleisslade auch als Klebe-Fixiervorrichtung dient.
Samstag 11:00 – 16:00
Pfeilbaukurs 5 Stunden inkl. Kaffee-und Kuchenpause
Preis: 35,00 € pro Teilnehmer
Material pro Pfeil 6,00 €